Vereins- und Jugendkonzept

Das IR 18 ist ein Traditionsregiment, welches sich auf die Zeiten der Donaumonarchie bezieht und sich an den positiven Werten der damaligen Gesellschaft ausrichtet. Die vielfältige Erscheinungsform der Gesellschaften in der Donaumonarchie, durch den Vielvölkerstaat, lebte vom gegenseitigen Respekt und ermöglichte das Miteinander der Völker, Gesellschaften und Religionen, trotz der vielen verschiedenen Sprachen.

Der Kaiser, die Außenpolitik, das Militär und die Währung waren die vier Grundsäulen, die Alle als Fundament zu ihrer Identität in dieser Vielfalt anerkannten und auf die sich Entwicklung stützte.

Gerade heute ist die Frage der Identität die Grundvoraussetzung dafür, dass sich in der Vielfalt eine Einheit bilden kann, ohne deswegen gleich die eigenen Wurzeln abzutrennen. Demzufolge ist die Jugendarbeit des Vereines IR 18 der Rahmen, der jungen Menschen  eine stabile Umgebung bietet, einschließlich der Förderung der Moral und Ethik, Respekt, Pflicht und Verantwortung, um ein Miteinander über Sozial-, Sprach-, Bildungs- und Religionsbarrieren oder –grenzen hinweg zu gewährleisten und zu fördern.

So sind Austauschaufenthalte von Vereinsmitgliedern und förderungswürdigen Jugendlichen mit befreundeten Regimentern oder anderen Einrichtungen in Tschechien, Ungarn, Bayern und allen anderen Ländern der ehemaligen Donaumonarchie vorgesehen. Dieser Austausch wird als Kaisermanöver bezeichnet und ist einmal im Sommer und einmal im Winter geplant.

Eine intensive Bildungsarbeit erweitert das Angebot des IR18. Seminare und Workshops im Bereich Kommunikation, gewaltlose Konfliktlösung, sowie verschiedenen Möglichkeiten der Zielfindung und Lebensbewältigung werden angeboten und durchgeführt. Das IR 18 sieht es als seine Aufgabe dem Geist der Vielfalt so Tür und Tor zu öffnen. Bildungsreisen und in Österreich und den ehemaligen Kronländern des Habsburgerreiches runden das Angebot ab.

Geist,  Körper und Disziplin sind im Grunde genommen untrennbar, daher gehören auch sportliche Veranstaltungen,  vor allem für jugendlichen Mitglieder zur Arbeit des IR 18.

 

Leitgedanken und Verhaltensregeln

  1. Wir schaffen ein Umfeld, in dem sich jeder wohlfühlt.
  2. Kinder, Jugendliche, Erwachsene, Betreuer, Mitarbeiter und Gäste – alle werden akzeptiert und respektiert.
  3. Wir pflegen einen offenen, ehrlichen Umgang und sind verlässlich und hilfsbereit.
  4. Wir sind ein Team, gewinnen und verlieren gemeinsam.
  5. Wir verhalten und fair gegenüber anderen.
  6. Alle Konflikte werden gewaltfrei gelöst.
  7. Wir halten uns an die Vereinsregeln.
  8. Wir benutzen keine Schimpfwörter.
  9. Wir sprechen deutsch, bzw. wir bemühen uns, im Vereinsbetrieb deutsch zu sprechen.
  10. Erlebnis kommt vor dem Ergebnis.
  11. Wir sind umweltbewusst und entsorgen unseren Müll.
  12. Wir gehen mit dem Eigentum des Vereins um, wie mit unserem eigenen.
  13. Wir akzeptieren die Strafen, die wir bekommen, wenn wir uns nicht an die Regeln halten.
  14. Keinen Alkohol während des Vereinsbetriebes. (Ausgenommen sind Feste und Veranstaltungen).
  15. Wir wollen ein gutes Bild abgeben und Spaß haben, aber nicht auf Kosten von Anderen.
  16. Wir unterstützen die Flamme des Friedens in ihrem Bemühen die Flamme als Zeichen des Friedens zu verbreiten.

 

Einstellung und Verhalten der Beteiligten

Die Vorbildfunktion von Vereinsfunktionären und Eltern ist besonders wichtig! Daraus entwickelt sich eine eindeutige Erwartungshaltung des Vereins an diesen Personenkreis, die wir unter dem Begriff „Fair verhalten“ zusammenfassen.

  1. Fair verhalten der Vereinsfunktionäre
  2. Fair verhalten der Eltern

 

 

  1. Vereinsfunktionäre sind Vorbilder!

Sie haben die Verpflichtung Kinder und Jugendliche positiv zu beeinflussen. Das kann in einer richtig ausgerichteten „Vereinssituation“ oft besser gelingen, als in der Schule und auch manchmal besser als im Elternhaus. Für Kinder und Jugendliche steht der Spaß an erster Stelle. Daneben ist aber auch ein „richtiges“ altersgerechtes Verhaltenstraining erforderlich. Ein weiterer wichtiger Aspekt ist die Tatsache, dass Kinder und Jugendliche sich eine breitere Freizeitgestaltung wünschen. Dem haben die Vereinsfunktionäre Rechnung zu tragen und sollten Ansprechpartner bei Problemen und auch „kleinen“ Dingen des Alltags sein. Das wird umso bedeutender, wenn man weiß, dass der Vereinsfunktionär als Vertrauensperson in Umfragen knapp hinter den Eltern und deutlich vor den Lehrern liegt. Dessen müssen die Funktionäre in ihrem Verhalten gegenüber den Kindern und Jugendlichen immer bewusst sein.

Die Funktionäre und Betreuer müssen im Vereinszusammensein viele Rollen übernehmen. Sie müssen aufrichten und ermutigen, fordern und motivieren, trösten und helfen, loben und bestätigen können. Dazu gehören auch kritische Worte, z.B. da, wo ein Mitglied vergisst das Miteinander zu leben. Niemand wird ALLEINE gewinnen, genauso wenig verliert keiner ALLEINE. Hier gilt es, durch das setzen konkreter Reize/Anforderungen, das Gleichgewicht zu finden. Für die Vereinsfunktionäre und Betreuer bedeutet dies, dass eine Kommunikation stets auf „Augenhöhe“ der jeweiligen Altersgruppe erfolgen muss. Konstruktive Kritik ist immer erlaubt, diese jedoch ohne persönliche Bloßstellung und Androhung von Sanktionen vor versammelter Mannschaft. Der Kritik muss auch immer positive Aufmunterung folgen. Es darf keine Ausgrenzung von Kindern und Jugendlichen, egal aus welchem Grund, geben.

Die Nichtberücksichtigung eines Jugendlichen aus pädagogischen Gründen sollte als Erziehungsmittel mit äußerster Vorsicht angewendet werden, da eine solche Maßnahme ein Kind sehr verletzen kann. Hält ein Vereinsfunktionär diese Maßnahme jedoch für unbedingt erforderlich, darf er diese Begründung nicht vor der gesamten Mannschaft aussprechen und muss das Gespräch mit den Eltern suchen. Haltet ein Betreuer eine derartige Maßnahme für erforderlich, muss vorher die Vereinsleitung informiert werden.

Persönliche Eitelkeiten und Missgunst von Vereinsfunktionären und Betreuern haben im Vereinsleben nichts zu suchen. Im Vordergrund stehen die Kinder und Jugendlichen und die Entwicklung von sozialer Kompetenz. Funktionäre und Betreuer konsumieren kein Alkohol und Tabak vor ihren minderjährigen Mannschaften.

Die Kommunikation zwischen Eltern, Funktionären und Betreuern ist eine wesentliche Erfolgskomponente und wird intensiv gepflegt.

Bei Problemen und Missständen jeglicher Art informieren die Funktionäre und Betreuer unverzüglich den Vereinsvorstand.

Der Verein bietet die Möglichkeit an mindestens zwei vereinsinternen Weiterbildungen in jedem Vereinsjahr teilzunehmen. Die Aus- und Weiterbildungen beinhalten Themen, die die qualifizierte Arbeit der Funktionäre und Betreuer unterstützen. Die Qualität der der Betreuung und der Ausbildung der Jugendlichen wird hierdurch verbessert.

 

  1. Eltern spielen eine wichtige und wesentliche Rolle.

Es ist kaum vorstellbar, dass ein reibungsloser Vereinsbetrieb ohne Eltern machbar ist. Eltern sind oftmals hilfreiche „Mitarbeiter“. Auf der anderen Seite gibt es fanatische (im negativen Sinn) oder nur ihr Eigeninteresse vertretend eingestellte Mannschaftsbegleiter. Es kann nicht im Interesse eines guten Miteinanders sein, wenn ein solcher „FAN“ den Verein zu beherrschen anstrebt. Die Mitwirkung von Eltern sollte als deutlicher Wunsch seitens der Betreuer artikuliert werden. Dabei kann es sich naturgemäß in erster Linie nur um Unterstützungsmaßnahmen in bestimmten Bereichen handeln, die Betreuer alleine nicht abdecken können. Für die Jugendlichen muss jedoch immer deutlich bleiben, dass der Betreuer der Verantwortliche ist. Der Jugendbetreuer (Offz. zbV.) unterstützt hierbei ausdrücklich die Position des Betreuers. Besonders gilt dies auch für die Einteilung der Mannschaften und der Aufstellungen.

An folgenden Stellen ist eine Mitarbeit der Eltern besonders hilfreich und deswegen unbedingt er-wünscht:

  • Eltern helfen bei der Beförderung der Kinder zu den Veranstaltungen durch Bildung von Fahrgemeinschaften, die miteinander abgesprochen werden.
  • Eltern übernehmen die Reinigung der Uniformen (falls vorhanden).
  • Eltern unterstützen das Vereinsleben als Helfer zu verschiedensten Anlässen. Sie übernehmen auf Anweisung des Vorstandes bestimmte Funktionen.
  • Bei der Vorbereitung sportlicher Aktivitäten, die für die Mannschaft geplant werden, sollten Eltern sich hilfreich einschalten und die Planung unterstützen.
  • Eltern sollen organisatorische Aufgaben, wie den Verkauf und so manches mehr übernehmen.

Der Betreuer wird unsere Ansicht vom Jugendlichen in Gesprächen mit den Eltern deutlich machen und die Eltern auffordern, diese Ziele im Interesse der Kinder zu unterstützen.

Das gute Miteinander von Eltern, Vorstand und Betreuern bringt ausschließlich Vorteile für die Jugendlichen unseres Vereins. Hierzu ist es notwendig offen miteinander zu kommunizieren. Wir tun dies in Form dieses Konzeptes.

Die Arbeit des IR 18 ist darauf ausgerichtet, die Traditionen und Bräuche der k.u.k. Armee nach außen zu pflegen und die innere zu entwickeln, ohne dabei den Geist der k.u.k. Armee aufzugeben. Denn der Geist der k.u.k. Armee beruhte auf einer gelebten Vielfalt der Donaumonarchie. Die k.u.k. Armee war eine der vier Säulen der Monarchie. In Bezug auf die Gegenwart kommt dieser Tatsache mehr Bedeutung zu, als es auf den ersten Blick den Anschein hat. Die Donaumonarchie enthielt bereits den Geist einer EU.

Wir wissen und es ist auch eine Tatsache, dass besonders leicht Kinder und Jugendliche miteinander umzugehen lernen, auch wenn sie aus den verschiedensten Kulturkreisen kommen und verschiedenen Religionen angehören.

Das IR 18 kann nicht die Aufgaben der Eltern übernehmen und die Eltern nicht per se die Aufgaben des IR 18. Erst die Verknüpfung, das Schlagen einer Brücke zwischen Eltern und dem IR 18 bringt die nötige Ergänzung und ist eine Grundvoraussetzung für die Entwicklung des Einzelnen als auch der Gemeinschaft.

Militärischen Eigenschaften, wie Exerzieren, Disziplin, Aufgabe und Auftrag sowie Struktur und Rangordnung nach außen, sowie durch das entsprechende Verhalten nach innen, machen durchaus Sinn.

Das heißt, das IR 18 sorgt dafür, dass die geistigen und sozialen Grundlagen, soweit dies möglich ist, zur Bildung für Kinder und Jugendliche nicht nur in der Theorie, sondern auch praktisch im und durch das Regimentsleben zum Tragen kommt.

Damit sich ein optimales Programm erstellen lässt, ist die Mitarbeit der Eltern genauso geboten, wie die optimale Planung des Regimentskommandos, welches letztendlich dafür verantwortlich ist. Vom Regiment sind die diversen Vorschläge und Vorstellungen zu sammeln und auszuwerten und dann auszuarbeiten um ein Programm zu erstellen. Dazu aber sind sowohl die Anregungen und Wünsche der Kinder und Jugendlichen, wie auch der Eltern miteinzubeziehen. Die Umsetzung hängt von verschiedenen Faktoren, wie Interesse der Mitglieder, ehrenamtliche Vortragende, der Finanzierbarkeit, eine genügende Anzahl für sportliche Veranstaltungen, usw. ab.

Das IR 18 kann nur immer versuchen und sich bemühen Interesse für die Vielfalt des Lebens zu wecken, aber niemals gegen die Interessen der Kinder und Jugendlichen arbeiten. Aus den Fragen ergeben sich auch die weiteren Schritte, welche die allgemeine Entwicklung des IR 18 sind und somit auch die Verantwortung für jeden Einzelnen ergibt.

Zu einem erfolgreichen Programm gehört, dass die Kinder und Jugendlichen auch aktiv mitarbeiten und ihre Gedanken und Ideen vorbringen, damit das IR 18 ständig daran arbeiten kann, was das Regiment leisten muss. Das heißt auch, dass besonders die Kinder und Jugendlichen durch den Versuch ihre Gedanken, Ideen und Vorstellungen umzusetzen und in eine Form zu bringen und dabei ein Miteinander lernen.

Wer von Anderen Respekt für sich verlangt, muss erst einmal den Respekt vor Anderen lernen. Das darf jedoch nicht gleichgesetzt werden mit Unterwürfigkeit, sondern mit der richtigen Haltung gegenüber Anderen. So eine Haltung führt zu Respekt und wird so für jeden ein Zeugnis werden, dass er oder sie Achtung findet. Es geht nie um Richtig oder Falsch, sondern ausschließlich immer darum, wie jeder für sich einem anderen gegenübertritt.

Damit sich dieses Bewusstsein einstellen und verfestige kann, ist die strenge Ordnung militärischer Abläufe hilfreich. Die Umsetzung erfolgt im Dienst- also laufenden Vereinsbetrieb wobei jeder gewisse Dienststunden pro Monat leisten darf.

Konkrete Programme sind immer an die Situation angepasst. Das Angebot ergibt dann die weitere Nachfrage.

Das Wichtigste wird jedoch sein, dass es ein ständiger Austausch zwischen allen Beteiligten stattfindet.

 

 

Mögliche Workshops und Kurse:

Kommunikation:
Grundlagen, Aufbaukurs, Kommunikation statt Gewalt, Gewaltfreie Kommunikation.

Entstressung:
Verschiedene Methoden Stress abzubauen bzw. von vorneherein zu verhindern.

Orientierung und Zielfindung:
„Vom grauen Alltag zum Abenteuer“ Theorie und Praxis

Finanzen:
Der richtige Umgang mit Geld

Erste Hilfe:
Verhalten als Ersthelfer, Verbandslehre, Wundversorgung, Rettungskette.

Selbstverteidigung:
Richtiges Verhalten in unvorhergesehenen Situationen, Wie befreie ich mich aus einer Umklammerung, gefahrloses Ausweichen.

Frühjahr und Herbstüberprüfung von Fahrrädern, Mofas, Rollern:
Unter Anleitung sein eigenes Fahrrad in verkehrssicheren Zustand bringen, leichte Reparaturen selbst ausführen.

Unterstützung bei Lernschwierigkeiten:
Unterstützung und Förderung bei Lernschwierigkeiten, Mithilfe bei der Vorbereitung auf wichtige Prüfungen.

Orientieren im Gelände:
Kartenkunde, Orientieren mit der Karte und der Bussole.

Feldlager:
Zelt- Lagerbau, Verpflegung, Überlebenstechniken, Knotenkunde, Die Kunst ein Feuer zu machen, …

Sport:
Abnahme des Österreichischen Sport- und Turnabzeichen, Wandern (Marsch), Schwimmen, Bogenschießen, Radfahren, …

Exkursionen zu geschichtsträchtigen Orten:
Vorträge zur Geschichte an Ort und Stelle

 

Gesellschaftliche Veranstaltung:
Regimentsball, Sommernachtsfest, Weihnachtsfeier, Grillveranstaltung